Manuelle Therapie

Das Konzept der Manuellen Therapie nach Cyriax, DGMM, Dorn - Hock

kommt schwerpunktmäßig im orthopäd.- traumatologischen Bereich zum Einsatz, ist aber auch bei der Behandlung von internistischen sowie neurologischen Erkrankungen unentbehrlich. Es ist eine Methode zur funktionellen Diagnostik und Behandlung von Dysfunktionen, wie Schmerz, Hypo- oder Hypermobilität und Weichteilaffektionen am Bewegungsapparat, mit dem Ziel des Erhalts oder Wiederherstellung normaler Funktionen in Gelenken und aller funktionell und strukturell verbundenen Gewebe des gesamten Bewegungsapparates.

Störung der Gelenke
durch Gelenkschmerzen aufgrund von Schmerzausstrahlungen oder nicht erkennbaren Gelenkveränderungen.

Traumatisch
ausgelöste Arthritis durch Gelenkkapselschädigung, Verstauchung sowie Luxation und Subluxation.

Nichttraumatisch
Arthritis in Folge von Infektionen, entzündlichen rheumatischen Erkrankungen, Arthrose, angeborenen Gelenkdeformitäten, stoffwechselbedingten Gelenkerkrankungen wie Gicht, Bluterkrankheit; neoplastische Arthropathien.

Störung der Kapsel
Typische Bewegungseinschränkung beim sogenannten "Kapselmuster" oder kapsulärer Zeichen, die in jedem Gelenk ein anderes Muster der Bewegungseinschränkung aufweist. Sie treten auf bei Gelenken, die durch Muskelführung stabilisiert werden. Gelenke, die ausschließlich durch Kapsel und Bänder gesichert werden, zeigen keine Kapselmuster. Wird aber ein Kapselmuster festgestellt, bedeutet dies das Zugrundeliegen einer Kapselreizung, wie z. B. Arthritis, Arthrose.

Störung der Bänder
"Durch akute traumatische Bandverletzungen, wie Überdehnung, Teilruptur, Totalruptur. "Bei chronischer Verletzung und Schmerzen bei Überlastung aber funktioneller Stabilität. "Bei funktioneller Instabilität wie z. B. bei nicht wiederhergestellter Totalruptur.

Störung der Schleimbeutel (Bursitis)
Traumatische, infektiöse oder tumorbedingte Schleimbeutelentzündung ist kein Therapiegebiet der Krankengymnastik.
Bursitis calcarea Ablagerung von Verkalkung durch die Bursa in die Rotatorenmanschette, nur ganz selten in der Bursa selbst.

BandscheibenvorfallStörung der Bandscheiben
Protrusion: Vorwölbung der Ringfasern. Der Beginn ist schleichend und die Schmerzen sind lokal begrenzt. Es liegen keine neurologischen Ausfälle vor, aber eine typische temporäre Schonhaltung.
Prolaps: Nicht intakte, z.B. gesprengte Ringfasern und Vorwölbung des Gallertkerns mit neurologischen Ausfällen, Sensibilitäts- und Kraftminderung, Reflexabschwächung. Die Beschwerden, wie Parästhesien und Schmerzen sind ausstrahlend und der Beginn ist plötzlich. Es besteht eine permanente Schonhaltung.

Störung der Facetten Gelenke
Durch Blockierungen der Wirbelgelenke verursachte diffuse Schmerzen, bedingt durch Höhenverlust aufgrund von Schädigung der Bandscheiben mit der Folge einer erhöhten Druckbelastung und unkontrollierten Bewegungen in den Wirbelgelenken.

Reizprojektion in die Dermatome
Projektion von Reizen ( referred pain) sind Störungen:

  • Der Gelenke ( Kapsel, Bänder, Knochen ).
  • Des tendomyotischen Systems ( Sehnen, Sehnenansatz, Muskelübergang, Muskelbauch).
  • Der inneren Organe.

Ziel ist, bei Erkrankungen des Bewegungsapparates die betroffenen Strukturen einwandfrei zu identifizieren. Dies erfordert die Abgrenzung der betroffenen Strukturen von allen anderen, die das gleiche Beschwerdebild verursachen könnten. Die Behandlung basiert auf den so gewonnenen Erkenntnissen über die geschädigten Strukturen.

McKenzie

das Konzept der Manuellen Therapie nach McKenzie, kommt schwerpunktmäßig im orthopäd.- traumatologischen Bereich zum Einsatz, aber ist auch von entscheidender Bedeutung bei der Behandlung von internistischen sowie neurologischen Erkrankungen.

Definiert werden verschiedene Syndrome, die Schmerzzuständen und Bewegungseinschränkungen des Haltungs- und Bewegungsapparates zugrunde liegen können und nach dem von Robin McKenzie entwickelten Befundschema eingeteilt werden.

Haltungssyndrom:
Haltungsbedingte Schmerzen können von allen schmerzempfindlichen Strukturen des Halteapparates ( z. B. Wirbelsäule) verursacht werden infolge Überdehnung normaler, gesunder Strukturen.

Dysfunktionssyndrom:
Bewegungseinschränkung, die durch adaptiv verkürzte Strukturen verursacht sind. Hier tritt der gleiche Mechanismus in Kraft mit Ausnahme der Tatsache, daß die Schmerzen das Resultat der Dehnung von adaptiv verkürztem oder abnormalem Gewebe sind.

Derangementsyndrom:
Am häufigsten bei Patienten zwischen 20 und 55 Jahren, M > F. Der Schmerz beim Derangementsyndrom wird durch eine Verlagerung oder veränderte Position von Gelenkstrukturen erklärt, die zu einer mechanischen Deformierung von schmerzempfindlichen Strukturen führt. Hieraus resultiert z. B. eine veränderte Stellung der Gelenkflächen zueinander, die sich klinisch in Fehlhaltung und Abweichung von der normalen Bewegungsbahn äußern kann. Je nach Schmerzlokalisierung und -ausstrahlung werden verschiedene Derangementsyndrome unterschieden.

Die Zuordnung
zu den drei Kategorien erfolgt durch die Befunderhebung. Sie orientiert sich an der Veränderung der Symptome nach wiederholten Bewegungen während der Durchführung von Tests und der Behandlung.